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1979

Ein “kleiner” wird zum großen Star

Herbert Stenger stellt neue Bestemarke beim Presberger Bergrennen auf

Selbst PS - stärkere Fahrzeuge müssen passen / Zuschauer hellauf begeistert

Presberg erlebte ein rauschendes Motorsportfest! Bei idealem Wetter wurde die 19. internationale Taunus-Bergprüfung des HMSC zu einem Rennen der Superlative, so daß die rund 7000 Zuschauer auch ohne den Start des Wiesbadener Rallyepiloten Reiner Altenheimer, der am Samstag bei der Westerwaldrallye mit Motorschaden ausfiel und somit keinen Wagen zur Verfügung hatte, voll auf ihre Kosten. Gleich 3 mal wurde der im letzten Jahr von den Ulbringer Klaus Böhm auf Porsche Carrera aufgestellte Bergrekord von 1:40,90 Minuten unterboten, wobei diesmal einer der “Kleinen” zum großen Star am Presberg avancierte: Herbert Stenger aus Sommerkahl stellte mit seinem Gruppe 2 Ford Escort ( Spezial-Tourenwagen) selbst die PS stärkeren Porsche in den Schatten und sahnte so ziemlich alles ab, was es auf der 3,020 Km langen Bergpiste zu gewinnen gab. Mit der neuen “Fabelzeit” von 1:38,21 verbesserte er die alte Bestmarke um mehr als 2 Sekunden - die Tourenwagen-Bestzeit sogar um beinahe 13 Sekunden! - , sicherte sich damit die 500,- DM Prämie für den neuen Rekord, den Gerd-Kröber-Pokal für die schnellste Tageszeit, den Rheingau-Pokal und natürlich den Sieg im Gesamtklassement und in seiner Klasse.

Bei diesem 7. Lauf zur deutschen Bergmeisterschaft purzelten aber auch alle anderen Rekorde mit Ausnahme der Bestzeit für Serien-GT-Wagen (Gruppe 3), auf die Reiner Altenheimer Jagd machen wollte.Wer weiß, vielleicht hat sich der Wiesbadener aber auf diese Weise eine “Schmach” erspart, denn an diesem Tag standen die Zeichen für Porsche sehr ungünstig. Hinter dem überragenden Stenger, der bei seinem Tanz durch die engen Bergkurven einen Schnitt von 110,1 Stundenkilometer fuhr, lag mit Werner Haug aus Wildbad nämlich auch an 2. Stelle ein Ford-Escort-Fahrer, der in 1:39,75 ebenfalls noch mehr als eine Sekunde unter dem alten Bergrekord blieb, an diesem Tag aber das Pech hatte, auf einen noch Besseren zu treffen. Haug konnte als Trost immerhin die 300,- DM Prämie für die neue GT-Wagen-Bestzeit in Empfang nehmen, wobei er fast 12 Sekunden schneller war als der Solinger Egon Evertz, der seit 1975 Rekordhalter in dieser Klasse war.

Erich Schiebler (München), der mit seinem Porsche 935 als großer Favorit nach Presberg gekommen war, war der große Pechvogel des Tages. in 1:40,12 Minuten hatte auch er in seinem 1. von 3 vorgesehenen Wertungsläufen den alten Bergrekord noch knapp unterboten und lag dementsprechend noch gut im Rennen, als ihm kurz nach dem Start zum 2. Lauf der Ölschlauch platzte und er angesichts des heraussprudelnden Öls seine Hoffnungen auf den Sieg wegschwimmen sah. Sicherlich war der 300,- DM -Scheck als Prämie für die neue Gruppe 5 Bestmarke auch für den Münchener nur ein unzureichender Trost. Geknackt wurde schließlich auch noch die Tourenwagen-Bestzeit der Gruppe1, die seit 1975 in Händen des neuen “Presberger Bergkönigs” Herbert Stenger in geradezu lächerlich anmutenden 2:06,37 war. Jürgen Falk (Bühl) machte den Triumph der Ford Escort perfekt und schraubte die neue Marke auf 1:44,0.

7000 Zuschauer, Rekorde am laufenden Band - der gastgebende HMSC konnte mehr als zufrieden sein. Drei kleine Blechschäden am Renntag, bei denen jedoch keiner verletzt wurde brachten keine großen Verzögerungen, so daß man auch zeitplangemäß um 17 Uhr das Rennen beenden konnte. Mit 85 Startern konnte das Meldeergebnis des Vorjahres wiederholt werden, das notgedrungen unter den vorangegangenen Jahren liegen muß, da bekanntlich im letzten Jahr die Aufteilung der Bergmeisterschaft in eine Nord- und Südregion erfolgte. Für die Südregion kann der HMSC mit diesem Starterfeld übrigens einen weiteren Rekord für sich verbuchen. 

Bericht aus Wiesbadener Kurier von September 1979

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