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1965

Der neue Bergkönig heißt Rolf Stommelen

Bergspezialisten Weber und Greger klar besiegt / Wiesbadener Wehner gewann die Prototypen-Klasse

Das war ja ein tolles Rennen, diese zweite Lauf zur deutschen Bergmeisterschaft der GT- Fahrzeuge beim V. Taunusbergrennen des HMSC in der Rheingauer Alp. Buchstäblich erst in letzter Minute entschied der neue Mann, Rolf Stommelen aus Köln, auf seinem Porsche 904 GTS die Partie bei den großen Wagen für sich und verwies den Trainingsschnellsten, Udo Schütz aus Selters, und Ex-Meister Michel Weber (beide Porsche 904 GTS) auf die Plätze. Auch bei den GT-Wagen bis 1600 ccm konnte sich der heiße Favorit Sepp Greger aus München auf seinem Carrera nicht durchsetzen und landet hinter seinem Markengefährten Joest aus Oberabsteinach auf Platz zwei. Bei den Prototypen gab es für den Wiesbadener Hans Wehner auf dem NSU-Wankel-Spider einen Klassensieg.

So unterschiedlich wie das Wetter war auch das diesjährige Presbergrennen des HMSC, der gut beraten war, als er die Teilnehmer des Hansa-Pokalrennens vom Nürburgring und die Fahrer der Rallye Trifels noch am Sonntagmorgen nachtrainieren ließ. Nur so kam es zum dramatischen Finale in der großen GTKlasse zwischen Stommelen, Schütz und Weber. War das Wetter beim Training optimal günstig, so begann der Regen mit dem ersten Starter am Sonntagmorgen um 11 Uhr. So war es nicht verwunderlich, das die Zeiten des ersten Durchganges weit hinter den Erwartungen zurückblieben und nur hin und wieder in einer “Regenpause” die Trainingszeiten erreicht wurden. Das änderte sich aber schlagartig, als das Zwischenhoch am späten Nachmittag wieder trockene Straße und damit beste Bedingungen für die große GT-Klassen schuf. Weber unterbot zunächst mit 2:10,0 Minuten seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr um sieben Zehntelsekunden, aber Udo Schütz war noch viel  schneller und setzte mit seinen 2:07,1 Minuten neue Maßstäbe. Das Stommelen nach seinen schwachen 2:19,8 Minuten im ersten Lauf noch sensationelle 2:06,8 im zweiten Durchgang fuhr (nur diebeste Zeit eines Laufes wurde gewertet!), war der phantastische Höhepunkt des Renntages in der Rheingauer Alp. Der Kölner gilt zu Recht als der kommende Mann in Deutschland und sein hervorragender Stil unterstrich dies nachhaltig. Auch der vielfache Bergmeister Sepp Greger aus München mußte diesmal einem Schnelleren den Vortritt lassen, der ihn deutlich in der Klasse bis 1600 ccm der GT´s schlug. Reinhold Jöst aus Oberabsteinach war auf seinem Carrera in 2:12,3 Minuten 4,4 Sekunden schneller als der Münchner Altmeister. Ähnlich stark wie am Krähberg war auch diesmal der für den Wiesbadener HMSC fahrende “James Bond”, der in der GT-Klasse bis 1300 ccm nur knapp von dem Pforzheimer Reuter auf Simca Abarth in 2:24,9 geschlagen wurde.

“Bond” hatte mit seinem bildschönen und sehr schnellen Lotus-Elite 2:26,3 benötigt. Erwartungsgemäß gab es in der Kategorie bis 1000 ccm einen Erfolg des Stuttgarters Spieß auf NSU 1000, während der Sieg des Bingers Hahn auf dem BMW-Martini in der kleinen GT-Klasse etwas überraschend kam. Stärkster Wiesbadener am Presberg war bei den Prototypen Rallye-Spezialist Hans Wehner, der sicher vor dem Rheingauer Weber (beide auf NSU Wankel Spyder) siegte. Dritter wurde hier der für den Wiesbadener Fox fahrende Mainzer Helmut Rehberg auf dem neuen Alfa Romeo Sprint GTC. Weber kam bei den Tourenwagen bis 600 ccm noch auf den vierten Rang. In der Klasse über 2000 ccm landete der Wiesbadener Linz auf einem Opel L6 überaschend auf Platz zwei, während man nach den guten Trainingsergebnissen Brück auf seinem AU F 11 weiter vorn als auf dem dritten Platz erwartet hätte. Der von Tilo Schadrack aus Düsseldorf im Vorjahr aufgestellte Streckenrekord von 2:20,7 Minuten wurde auch von dem schnellsten, Schnitzer, auf BMW 1800 TI, der 2:21,3 Minuten fuhr, nicht erreicht.

Trotz einiger spektakulärer Ausrutscher an beiden Tagen, gab es bei der V. Taunus-Bergprüfung keinen nennenswerten Unfall. Die Organisation klappte beim HMSC wie gewohnt gut. Schade war es nur, daß die zahlreichen Zuschauer am Renntag wegen des schlechten Wetters zu bald die Strecke in Scharen verließen, denn sie versäumten gerade am Schluß den großen Höhepunkt.

original Zeitungartikel vom Montag, 10.Mai 1965.

Zeitung: Unbekannt

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