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Petrus ist kein Bergrennfahrer, das steht nach der 20. Taunus-Bergprüfung des HMSC Wiesbaden fest. Nach den Trainingsläufen herrschten recht annehmbare
Witterungsbedingungen, auch wenn der überaus böige Wind vor allem den zuschauern einigermaßen zu schaffen machte. Am Renntag selbst war dann jedoch buchstäblich die Hölle los. In der Nacht zum Sonntag war die
Strecke am Presberg völlig eingeschneit, und die Verantwortlichen des HMSC hatten mit der großartigen Unterstützung der Rüdesheimer Polizei alle Hände voll zutun, um die Strecke zu räumen und zu streuen. Der Dank
des HMSC gilt den Polizisten, die in selbstlosen Einsatz geholfen haben. Die Räummaschine war rechtzeitig an Ort und Stelle, so daß die Läufe doch noch pünktlich beginnen konnten. Der goße Favorit Herbert Stenger
aus Sommerkahl wurde dennoch ein Opfer der weißen Pracht. Er schaffte die Anfahrt nicht rechtzeitig und wurde auf Drängen der anderen Fahrer nicht in die Wertungen aufgenommen. Stenger bewies jedoch seinen
Sportsgeist, indem er dem Veranstalter und den Zuschauern zuliebe doch noch zwei mal den Presberg hinauf fuhr. Trotz des katastrophalen Wetters säumten zu Jubiläumsveranstaltung des HMSC mehr Zuschauer die Strecke
als im vorigen Jahr. Schon am frühen Sonntag Morgen waren die Parkplätze an der Strecke total belegt. 8000 Zuschauer sahen die spannenden Läufe auf zum Teil eigens errichteten Tribünen. Auch wärend des Rennens gab
es mit schöner Regelmäßigkeit Regen, Schnee, Sturm und Sonnenschein. Trotz allem gab es lediglich zwei kleine Blechschäden. Die Verantwortlichen des HMSC unter ihrem neuen Presidenten Günter Besier können mit ihrem
20. Presberg-Rennen im großen und ganzen zufrieden sein. Die Rennleitung lag in den Händen von Horst Wilhelm und Klaus Hölzhammer. Ohne den starken Wagen von Herbert Stenger gewann Manfred Scheu aus Rockenhausen mit
seinem Ford Eskord die Gesamtwertung in 3:32,5 Minuten. Er fuhr auch die Tagesbestzeit mit 1:45,1 . An den Fabelrekord von Stenger kam jedoch keiner der Fahrer heran, allein das Wetter war dazu viel zu schlecht. Die
Mitglieder des HMSC hoffen zum Finthener Flugplatzrennen auf besseres Wetter als am Presberg. Am Presberg gefiehlen auch die Fahrer aus dem heimischen Raum. Besonders erfreulich der Sieg des Idsteiners Scholz in der
Klasse der Spezial-Produktionswagen bis 2000ccm. Auch die Wiesbadener Kapahnke und Lochmann boten in ihren Klassen gute Leistungen. Voll geglückt ist der Comeback-Versuch von Werner Haug aus Wildbad. Der Altmeister
des Bergrennsports gewann in der Klasse der GT-Wagen bis 2000ccm ganz eindeutig mit seinem Ford.
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Mit einer Gesamtzeit von 3:32,50 Minuten und der Tagesbestzeit von 1:45,1 auf seinem Eskord in der Gruppe der Tourenwagen bis 2000ccm sicherte sich der
Rockenhausener Scheu am Sonntag Nachmittag den Gesamtsieg der 20. Taunus-Bergprüfung des HMSC auf der Strecke von Lorch zur Rheingauer Alp. Er konnte sich damit sogar noch vor seine Konkurrenten aus den PS stärkeren
Gruppen der GT und Spezialtourenwagen setzen. Bei äußerst schlechen Witterungsbedingungen, hatten es die Fahrer schwer, den engen und kurvigen Kurs zu meistern. Der Erfolg bzw. die Endzeit hing dabei nicht allein
von dem fahrerischen Vermögen der Piloten ab, sondern auch von der taktischen Entscheidung, mit welchen Reifen man sein Fahrzeug ausgestattet hatte.
Die mehr als 7000 Zuschauer, die trotz des nass-kalten Aprilwetters die Strecke im letzten Teil säumten, sahen packende Einzelszenen. Insbesondere in den
Kurvenkombinationen nach der letzten Haarnadelkurve war dabei beim Zuschauen zu bewerten, ob ein Fahrer gut oder schlecht “durchgekommen” war. Der Steckenrekord von Herbert Stenger, der im letzten Jahr nach 1:38,21
Minuten die Ziellinie passiert hatte, geriet aufgrund der Witterung nie in ernste Gefahr. Der Berg-Europameister aus Sommerkahl in Aschaffenburg, der diese Zeit im Vorjahr erreicht hatte, durfte beim diesjährigen
Rennen aus organisatorischen Gründen nicht starten, da er zu spät in Presberg erschienen war.
Eben solches Pech hatte Egbert Schwarz aus Rüdesheim, dessen Renault Alpin nicht rechtzeitig zum Rennen mit den nötigen technischen Veränderungen ausgestattet
werden konnte und deswegen auf seinen Start vor heimischem Publikum verzichten mußte.
Als besonders erfreulich registrierten die Verantwortlichen der Rennleitung und des HMSC die Tatsache, daß trotz der schwierigen Straßenverhälnisse kein
nennenswerter Unfall auf der Strecke passierte.
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